Erzlagerstätte...
 

Über die Genese der Erzvorkommen am Rammelsberg enstand im Lauf der letzten 100 Jahre eine umfangreiche Literatur, in der die Auffassungen der Lagerstättenkundler oft beträchtlich voneinander abweichen. Einig sind sich die Fachleute heute darüber, dass die Lagerstätte nicht durch Verdrängungsprozesse (Metasomatose) in die sie umgebenden Nebengesteine gelangte, sondern dass sie gleichzeitig mit dem umgebenden Tonschiefer (syngenetisch) sedimentiert wurde. Ferner besteht Einhelligkeit darüber, dass die Bildung in einem Meer der Mitteldevonzeit vor ca. 350 Millionen Jahren erfolgte. Den Stofftransport übernahmen sogenannte Hydrothermen, das sind aufsteigende heiße Wässer, deren Herkunft umstritten ist. Über Risse in der Erdkruste gelangten die Wässer bis zum Meeresgrund, wo sie sich flächenhaft ausbreiteten. Die mitgeführten gelösten Stoffe wurden rasch abgekühlt, entspannt und ausgefällt. Die so entstandenen metall- und schwerspatreichen Schichten wurden anschliessend durch tonige Meeresablagerungen überdeckt.